Die Entstehung von Hypersymmetrics
Das grafische Werk von Jens W. Beyrich
besteht im Wesentlichen aus hexagonalen
Elementen („Sternen“), zusammengesetzt
aus Segmenten, die sich durch ihre
Farbaufteilung (oder Form) unterscheiden,
und zusammengefügt ein regelmässiges,
strukturiertes Gitternetz entstehen lassen.
Mit drei nicht-paarig angeordneten Farben
(also 3-2-1 und nicht 2-2-2) ergibt sich eine
Gruppe von 10 verschiedenen Sternen, und
durch Austausch aller Farben untereinander
entstehen so ein Satz von insgesamt 60
individuell unterscheidbaren Sternen.
Die zugrundeliegenden Gitterstrukturen
für die Anordnung der Sterne können
orthogonal sein, wie im Fall von Star Field,
hexagonal, kreisförmig oder sogar sphärisch.
Die Anzahl der Felder innerhalb einer
Gitterstruktur ist gleich (oder ein vielfaches)
der Anzahl der Sterne in einem Satz.
Ohne Anwendung spezieller Regeln kann
jeder Stern in einem vorgegebenen Gitter
beliebig eingesetzt werden. Für den ersten
Stern stehen 60 Felder zur Verfügung, für
den nächsten verbleiben 59, bis für den
letzten nur noch ein Feld übrig bleibt. Die
Gesamtzahl der Anordnungsmöglichkeiten
beläuft sich folglich auf 60 × 59 × ... × 1 = 60!
= 8.32 × 10⁸¹ - eine 8 gefolgt von 81 Nullen.
Da alle Sterne keine Rotationssymmetrie
aufweisen, können sie in jedem Feld in
6 verschiedenen Positionen angeordnet
werden. Da alle individuellen Positionen
voneinander unabhängig sind, führt dies
für jede Anordnungsmöglichkeit zu 6 x
6 × ... × 6 = 6⁶⁰ = 4.89 × 10⁴⁶ möglichen
Rotationslösungen.
Anordnungen und Rotationsstellungen sind
voneinander unabhängig, wodurch es für ein
Satz Sterne innerhalb eines vorgegebenen
Gitters 60! × 6⁶⁰ = 4.06672 × 10¹²⁸ verschiedene
mögliche Lösungen gibt, eine 4 gefolgt von
128 Nullen.
Die Anzahl der Atome der Erde entspricht
etwa 10⁵⁰, die Anzahl der Atome im
bekannten Universum etwa 10⁸⁰.
Der hypersymmetrische Ansatz als
Grundlage der Werke, sowohl betreffend
Grafiken wie auch Skulpturen, ist
das bewusste Spiel mit verwobenen
Symmetrien. Obwohl alle Sterne
unterschiedlich und in ihrem Aufbau keine
Rotationssymmetrien zeigen, erlaubt
eine anspruchsvolle Choreographie die
gleichzeitige Präsenz von kombinierten
Rotations-, Punkt- und Achsensymmetrien
mit partiellen Inversionen. Die mehr als
astronomische Anzahl an Möglichkeiten,
mit entsprechenden Regeln in Verbindung
gebracht, reduziert die möglichen Lösungen
auf verhältnismäßig wenige, in manchen
Fällen auf eine einzige, oder auch keine.